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20.05.2014

ASD und SLV NRW tagten in Bochum

Schulleiter/innen als Dienstvorgesetzte und Generationswechsel in Schulleitung und Schulleitungsverbänden waren die herausragenden Themen der zweitägigen Tagung.

Ministerin Sylvia Löhrmann besuchte in ihrer Eigenschaft als Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) die Bundestagung des Allgemeinen Schulleitungsverbands Deutschlands ASD.
Organisiert und betreut wurde die Tagung turnusgemäß von der Schulleitungsvereinigung Nordrhein-Westfalen (SLV NRW), des Bundeslandes, das die jährlich wechselnde Präsidentschaft der KMK innehat. Vom 8.-10.Mai tagte der Bundesverband der Schulleitungsvereinigungen Deutschlands (ASD) in Bochum.

Die Vorsitzende der SLV NRW Margret Rössler und der ASD-Beauftragte Harald Willert begrüßten die Delegierten aus den anderen Bundesländern, dann übernahm die amtierende ASD-Vorsitzende Wolters-Vogeler den Einstieg in die Tagesordnung. Es begannen 3 arbeitsame Tage mit Workshops zu den wichtigen Fragen der Dienstvorgesetzteneigenschaft für Schulleiterinnen und Schulleiter, der Bedeutung schulbezogener Lehrereinstellung, Dienstlicher Beurteilungen, Disziplinarfunktionen und – korrespondierend - Personalratsfunktionen an den Dienststellen.
Für den Workshop Schulleiter/innen als Dienstvorgesetze hatte Harald Kuhn aus Berlin eine ausgezeichnete Synopse der Rolle von Schulleitungen in allen Bundesländern erarbeitet. Von der „Steinzeit bis zur Moderne“ so fasste ein Teilnehmer kurz und richtig die augenblickliche Situation zusammen. Vom „Lehrer mit besonderen Aufgaben“, so noch immer im Schulgesetz Rheinland-Pfalz, bis zum real existierenden Schulleiter als Dienstvorgesetzter in Hamburg. Die Forderung des ASD ist deutlich. Für alle Bundesländer wird die Dienstvorgesetzten-Eigenschaft gefordert. Allerdings wurde eine Einschränkung in disziplinarischen Fragen festgelegt. Entlassungen von Lehrkräften  sollen auf Anregung der Schulleitung weiterhin durch die Schulaufsicht bearbeitet und entschieden werden.

Aber auch die Gewinnung neuer Mitglieder war Thema, die aktuelle Situation der Landesverbände und des Dachverbandes dienten als Grundlage für Planungen verbesserter Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz, um die Interessen von Schulleiterinnen und Schulleitern (und Stellvertreter/innen) wirkungsvoll vertreten zu können. Für alle ist wichtig, den Generationswechsel in den Verbänden und in der Vorstandsarbeit zu initiieren.

Höhepunkt der Tagung war der Besuch der amtierenden KMK Präsidentin Sylvia Löhrmann. Sie stellte eindrucksvoll dar, dass es auch Ihre Überzeugung sei, dass es keine gute Schule ohne gute Schulleitung geben könne. Seit ihrer ersten Teilnahme am Kongress der Schulleitungsvereinigung Nordrhein-Westfalen sei der Paradigmenwechsel vom „Lehrer mit zusätzlichen Aufgaben“ zum „Beruf Schulleitung“ bei ihr angekommen; sie habe eine moderne Ausgestaltung des Berufs Schulleitung auch zu ihrer Sache auf Bundesebene gemacht.
Führungskräfte in den Schulen seien ihr nicht nur wichtig, sondern auch etwas wert. So wurden in NRW die Stunden für Leitungszeit erhöht, besonders in Grundschulen.
Den Begriff „Leitungszeit“ habe sie übrigens zum ersten Mal von der Vorsitzend der SLV NRW Rössler überzeugend dargestellt bekommen und als Ziel auch ihrer Politik erklärt.

Schulleiter/innen haben nach Löhrmann 6 besonders wichtige Aufgaben:
Die Gestaltungs- und Führungsaufgabe, erzieherische Verantwortung und die Schaffung einer wertschätzenden Umgebung seien zu ergänzen durch intensive Netzwerkarbeit und das Qualitätsmanagement der eigenen Schule. Dies könne nur von Pädagogen und nicht von schulfernen Managern geleistet werden.
In der anschließenden Diskussion wurden alle Felder von Schulleitung besprochen und vereinbart,  die Ergebnisse unserer Tagung ihr zuzuleiten. Löhrmann versprach diese in die KMK einzubringen und so auch eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen der KMK und dem ASD zum initiieren.
Eine effiziente und harmonische Tagung fand ihren Abschluss in einem kurzen Kulturprogramm unter dem Motto „This is not Detroit“; dieses gab den Delegierten der anderen Bundesländer einen Einblick in die besonderen Probleme des erneuten Strukturwandels nach der Schließung des Opel-Werkes am Tagungsort Bochum.