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16.11.2020

Blitzumfrage Oktober 2020: Auswertung der Kommentare

Foto: Pexels / Lukas (@goumbik)

Direkt zum ausführlichen Auswertungsbericht 

oder zur vorherigen

statistischen Auswertung der gesamten Umfrage 

 

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

die Schulleitungsvereinigung Nordrhein-Westfalen e.V. hat in einer Blitzumfrage zum Neustart nach den Herbstferien 2020 die Situation in den Schulen in NRW nachgefragt. Die Ergebnisse wurden Ihnen in der letzten Woche zugesandt. Von den knapp 800 Antwortbögen der Schulen enthielten 334 auch verbale Informationen und Hinweise.

Hier die Ergebnisse zu den meist genannten Aspekten in Kurzform.

Die ausführlichen Auswertungsberichte der gesamten Umfrage finden Sie hier auf unserer Homepage .

Für Ihre aktive Beteiligung danken wir Ihnen herzlichst.

Harald Willert, Vorsitzender SVLV NRW e.V.

 

 

Blitzumfrage Oktober 2020 Auswertung der Kommentare

 

Vorbemerkung

Gute Nachrichten über gut versorgte Schulen kommunizieren wir gerne. Sie wurden wie jede einzelne Rückmeldung gelesen und aufgegriffen und in die Zusammenfassung aufgenommen. Das gilt selbstverständlich auch für Ihre kritischen Rückmeldungen. Keine ist ausgelassen worden.

Die offene Frage in unserer Blitzumfrage nach den Herbstferien diente dazu Raum zu geben für die Kommentierung der eigenen Antworten zu den geschlossenen Fragen, zur Erweiterung relevanter Gesichtspunkte aus der Sicht der Teilnehmer, zur detaillierten und vielfältigen Ausführung der Situation an den Schulen.

Dabei gab es keinerlei Begrenzung der Inhalte oder des Umfangs der Anmerkungen. Insofern kann die Auswertung der Kommentare eine Ergänzung und ein Korrektiv sein zu den eher statistischen quantifizierbaren Fragen.

Unser Fragespektrum entstand aus den aktuellen Situationen der Schulen der Vorstandsmitglieder und ihrer Kontaktschulen beim gemeinsamen Schulträger oder der gemeinsamen Schulaufsicht sowie Fragen, Anliegen und Stellungnahmen von Schulleitungen, die sich an unserem Beratungsdienst oder über unsere Homepage an uns gewandt haben und aus Gesprächen und Anregungen mit Elternvertretern der Grundschulen und Gymnasien.

Eine Befragung kann Einzelfälle relativieren, Tendenzen bestätigen, genauere neue Fragen aufwerfen.

Wir bewerten die Rückmeldungen nicht – die richtige Zusammenfassung der Rückmeldungen ist unabhängig von Sympathie oder Antipathie für einen Sachverhalt. Wir haben zusammengezählt und zusammengefasst, was wir als Antworten vorgefunden haben.

Die Schulleitungsvereinigung Nordrhein-Westfalen e.V. hat keine Vorliebe für Katastrophenszenarien, wohl aber für ein qualitätsvolles, die Lernenden und Lehrenden unterstützendes Schulwesen.

Deshalb ist es aus unserer Sicht gut über den Tellerrand der eigenen Schule oder Kommune hinauszuschauen und zu erfahren, wie es in unserem Bundesland gerade jetzt um die Schulen und die Schulleitung steht.

Die Themen der verbalen Informationen und Kommentare in Frage 5:
„Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Anmerkungen zum Thema im freien Text zu ergänzen. (z.B. Bereitstellung von Hygienemitteln…u.a.m.)“ 

  1. Unterrichtsausfall und Vertretungsunterricht
    • Die Mitteilungen der weitaus meisten beteiligten Schulen bezeugen:
      Das alte Bild vergangener Jahre ist auch das neue Bild
      Drastischer Lehrermangel an den meisten Schulen Nordrhein-Westfalens. Nur einzelne der an der Befragung teilnehmenden Schulen sehen sich in einer guten Situation.
    • Als besonders aufwändig und herausfordernd beschreibt eine Anzahl der Rückmeldungen die unbedingte Auflage OGS (Offene Ganztagsschule, Grundschulen) und Ganztagsschulbetrieb vollumfänglich zu gewährleisten.
       
  2. Schulleitungen und Ministerium
    • Viele Schulen verfügen inzwischen über flexible Modelle und Erfahrungen um unter Corona-Bedingungen möglichst viel und möglichst guten Unterricht für alle zu gewährleisten – jedoch dürfen sie diese nicht anwenden, weil möglichst viel guter Unterricht unter Einhaltung bestmöglichen Gesundheitsschutzes nicht oberstes Ziel der vorgesetzten Behörde zu sein scheint.
    • Extreme Dauerbelastung für Schulleitung.
       
  3. Schulträger und Ausstattung
    • Die Reinigungsdienste scheinen fast überall regelmäßig zu funktionieren.
    • Den Mindestabstand von 1,5 Metern können Schulen in der Regel nicht einhalten. Viele würden deshalb eine Maskenpflicht aller Menschen auch in der Grundschule „dringend“ begrüßen.
  4. Klassen- und Lerngruppenteilung und schuleigene Lösungen für Präsenz- und Distanzunterricht
    • Viele Schulen hatten bereits vor den Sommerferien Konzepte erarbeitet und erprobt und sich spätestens zu Beginn des neuen laufenden Schuljahres im Hinblick auf mögliche neue Infektionsszenarien vorbereitet.
    • Lerngruppenteilung ist organisatorisch vielerorts möglich und wird als effektives, weil intensives Unterrichten bewertet, trotz de facto damit verbundener Kürzung der Unterrichtszeit für die Lernenden.
       
  5. Luftfiltergeräte und CO2-Messgeräte
    • Einzelne Schulen wurden bereits vollständig mit Luftfiltern bzw.  Luftreinigungsgeräten ausgestattet.
    • Etliche Schulleitungen erwähnen als sinnvoll, Luftfilter anzuschaffen, denen die größte Wirkung zugetraut wird.
       
  6. Umgang mit Covid-19 und Quarantäne
    • Das Gesundheitsamt müsste für Schulleitungen erreichbar sein. Schulen können bei der Vielzahl der Fälle die Rückverfolgung nicht leisten.
    • Die Quarantäne-Auflage bei positiv getesteten Schüler*innen wird seitens mancher Gesundheitsämter den Schulen nicht mitgeteilt.
    • Eltern melden nicht transparent genug zurück.
       
  7. Schulleitungsaufgaben
       „Besonders hilfreich ist das persönliche Netzwerk der Schulleitung.“ (Zitat)
     
  8. Ministerium
    • Wertschätzung von Schulleitungen seitens des MSB ist nicht vorhanden.
    • Es gibt keine Gefährdungsbeurteilung für Schulleiter*innen. Der Dienstherr vernachlässigt seine Fürsorgepflicht.
       
  9. Gut versorgte Schulen
    • Etwa 35 bis 40 der insgesamt 334 Rückmeldungen berichten über gute und sehr gute Ausstattung und Versorgung ihrer Schulen mit Hygienemaßnahmen und Lehrkräften.
    • Einige äußerten rundum Zufriedenheit bzw. Anerkennung und Dank für die kommunale Unterstützung, in einzelnen Fällen für Schulaufsicht und Ministerium (2mal).