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17.03.2021

Pressemitteilung: Brief zur Schulöffnung und zur Testung an Schulen

Foto: Unsplash / AbsolutVision (@freegraphictoday)

SLV NRW sagt „Ja“ zu Tests für Schülerinnen und Schüler, aber unbedingt durch medizinisches Fachpersonal!

Die Schulleitungsvereinigung NRW hat Ende Februar im Rahmen der Mitwirkung - wenn auch mit Bedenken - dem Vorschlag des MSB, die Schulen begrenzt zu öffnen, zugestimmt.
Aus vielen wissenschaftlichen Studien wissen wir, dass auch vor Schulen das Virus keinen Halt macht!
Das wurde in den Mitwirkungsgesprächen auch seitens der Ministerin und des Staatssekretärs deutlich.
Daher gab es die Absprachen, die Öffnung unbedingt von der Entwicklung der Inzidenzwerte abhängig zu machen.
Das ist zweifelsfrei so auch im MSB kommuniziert worden.

Daher ist das Vorgehen der Landesregierung und des MSB NRW für uns als SLV NRW weder nachvollziehbar noch gut zu heißen!

„Jetzt schafft das MSB NRW Fakten und setzt die Öffnungen durch, obwohl in vielen Kreisen stetig steigende Inzidenzwerte einer Normalisierung objektiv entgegenstehen“, äußert der Landesvorsitzende Harald Willert sein Unverständnis.

Für großen Ärger, viel Unverständnis und Fragen sorgt zudem die Mitteilung des MSB, die angekündigten Selbsttests für Schülerinnen und Schülern durch Lehrkräfte beaufsichtigen zu lassen!
Schüler und Schülerinnen, die im Selbsttest positiv getestet sind, sollen auf der Stelle isoliert werden. Was bedeutet das? Wohin sollen Schulen positiv getestete Schüler und Schülerinnen schicken? In den wenigsten Schulen gibt es räumliche Möglichkeiten einer Isolierung! Was passiert, wenn mehrere Schülerinnen und Schüler gleichzeitig positiv getestet sind? Wohin sollen sie gehen?
Und was passiert sozial emotional mit diesen Menschen?

Außerdem stellt sich die Frage nach dem Testmaterial, das entsprechend hygienisch entsorgt werden müsste. Wohin damit? Wie sind in diesen Fällen die Menschen geschützt, die sich mit im Testraum befinden? Alles ungeklärte Fragen!

Zurecht wird daher Protest bei Schulleitungen, Lehrkräften und Eltern laut.
Unruhe und Unsicherheiten verschärfen sich zunehmend in den Schulen des Landes NRW!

Die Schulleitungsvereinigung NRW stellt fest:
Die Konzeptionslosigkeit des MSB NRW setzt sich fort!

„Von den mühsam gewonnen Unterrichtsstunden fällt wieder eine für die Testung weg.
Parallel zu Hybrid-, Distanz- und Präsenzunterricht soll jetzt noch zusätzlich eine gut
vorbereitete Testung stattfinden, die reibungslos in ruhiger Atmosphäre (s. päd.
Handreichungen zur Testung auf der Seite des MSB) abläuft! Wieder einmal sind es SL, die
organisieren und planen, um diese Vorgaben zu erfüllen! Wieder einmal sind es Lehrkräfte,
die sich in dieser angespannten Situation mit neuen unterrichts- und berufsfremden
Angelegenheiten beschäftigen sollen.“
(Harald Willert, 1. Vors. Der SLV NRW)


Daher fordert die Schulleitungsvereinigung NRW:

  • Lehrkräfte und päd. Personal müssen sich den Kerngeschäften Unterricht und pädagogisches Handeln widmen können und sollten nicht als Aufsichtsführende von Tests eingesetzt werden!
  • Schulen benötigen von übergeordneten Behörden Unterstützung und Strategien statt Konzeptionslosigkeit, um für die Schülerinnen und Schüler angemessen in der Krise zu handeln!
  • Das MSB sollte Schulen und schulisches Personal in ihrer Arbeit unterstützen statt zu gefährden!

 

gez. Dr. Mielke
(Geschäftsführer der SLV NRW)