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10.11.2021

Streit um die Maskenpflicht

Foto: Unsplash / AbsolutVision (@freegraphictoday)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Ende der Maskenpflicht in den Klassenzimmern hat in der vergangenen Woche nicht nur im Landtag eine heftige Debatte ausgelöst. Es gab bereits bei ihrer Einführung 2020 gute Gründe für diese Pflicht und ebenso gute dagegen. Und nicht nur an Grundschulen ist der Druck stetig gewachsen, endlich auf Masken zu verzichten.

Kinder und Jugendliche infizieren sich signifikant häufiger, zeigen aber seltener als ältere Erwachsene oder Vorerkrankte schwere Verläufe. Der Schluss, Corona sei "eine Pandemie der ungeimpften Erwachsenen" (Zitat Frau Ministerin Gebauer), ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Die Maskenpflicht ist, wie alle Corona-Maßnahmen, ein Kompromiss: Was dem einen Sicherheit gibt, ist für den anderen schlichtweg eine Zumutung. Ein Blick auf die Infektionszahlen der letzten Woche zeigt jedoch deutlich, dass das im Schulministerium bereits vor Beginn der Herbstferien vorbereitete Ende der Maskenpflicht aktuell zumindest unglücklich ist. Die Zahlen steigen deutlich, gerade unter Schülerinnen und Schülern. Die dynamische Entwicklung ist unübersehbar  und man muss erkennen, dass sich mit dieser Entscheidung die Zahl der Neuinfektionen zeitnah potenzieren wird.

Masken bieten keinen vollumfänglichen Schutz. Aber sie helfen, die Schulen offen zu halten und den Erziehungsberechtigten die von Herrn Staatssekretär Richter 2020 geforderte Sicherheit zu geben, auch unter Pandemiebedingungen wie gewohnt arbeiten zu können. Die Alternative, Schulen zu schließen, weil die örtlichen Inzidenzen keine andere Lösung mehr lassen, kann niemand wollen. Verglichen dazu ist die Maske ein Mehr an Sicherheit. Und ein Weniger an Zumutung.

Aufgrund wiederholter Anfragen von Schulleitungskolleginnen und -kollegen möchten wir Sie ermuntern, unter Verweis auf die Empfehlungen des RKI und die wissenschaftlichen Expertisen zur Wirksamkeit der Masken an die Erziehungsberechtigten und Ihre Schülerinnen und Schüler zu appellieren, in der aktuellen Situation wie gewohnt, aber nunmehr freiwillig Masken in Klassenräumen zu tragen.

Mit kollegialen Grüßen
Ihr Harald Willert

 

In Ergänzung zu dieser Mitteilung möchten wir an dieser Stelle auf den  Beitrag "Die falschistische Gefahr" von Sascha Lobo  hinweisen, den dieser vor einigen Tagen in seiner Kolumne im Spiegel veröffentlich hat.
Thematisiert werden dort  "Regierungsentscheidungen auf Basis von faktischem Unfug".