Newsletter zum Jahresende
Liebe Mitglieder der Schulleitungsvereinigung Nordrhein-Westfalen,
das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und hat uns einen besonderen Höhepunkt beschert: Am 29. November feierten wir im Städtischen Saalbau in Witten das Jubiläum des vierzigjährigen Bestehens unserer Vereinigung.
In festlicher Atmosphäre überbrachten Frau Ministerin Feller, unser Gründungsmitglied Rudi Doil, Sven Winkler vom Allgemeinen Schulleitungsverband Deutschlands und Petra van Haren vom europäischen Schulleitungsverband ESHA ihre Glückwünsche. Der inspirierende Vortrag des ehemaligen Olympioniken Frank Busemann rundete den offiziellen Teil ab. Musikalische Beiträge der Musikschule Witten und des Ensembles „Les Flâneurs“ aus Bielefeld sowie ein köstliches Buffet sorgten für einen unvergesslichen Abend.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Gästen, Rednern und Künstlern, die zu diesem gelungenen Fest beigetragen haben.
In den kommenden Jahren werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, die berechtigten Interessen der Schulleitungen aller Schulformen zu vertreten.
Aktuell bewegt uns nach wie vor das Ausbleiben der Wiederherstellung des Abstandsgebotes. Wir sehen diese Frage eingebettet in die Notwendigkeit, die Besoldungsstrukturen generell zu überarbeiten. Dabei sind auch die Strukturen von Schulleitungen in den Blick zu nehmen. Zweiköpfige Teams in Grund-, Haupt- und Realschulen stoßen angesichts der wachsenden Komplexität ihrer Aufgaben zunehmend an ihre Grenzen. Die steigenden Anforderungen an die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers, die Inklusion, die Digitalisierung und die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erfordern eine deutlich stärkere personelle Ausstattung. Die oft nur auf dem Papier existierenden Doppelbesetzungen können dieser Entwicklung nicht mehr gerecht werden. Konkret fehlen den Schulen häufig die Ressourcen, um beispielsweise individuelle Fördermaßnahmen ausreichend zu begleiten oder die Digitalisierung nachhaltig voranzutreiben.
Die Gewinnung von Nachwuchs für Führungsaufgaben in Schulen erfordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Schulleitungen brauchen mehr Gestaltungsspielraum, um ihre Schulen individuell entwickeln zu können. Neben der erwähnten Überarbeitung der Besoldungsstrukturen ist eine Reduzierung bürokratischer Aufgaben dabei ebenso wichtig wie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Schulaufsichten und den Schulträgern. Nur wenn Schulleitungen als gleichwertige Partner wahrgenommen und unterstützt werden, können wir langfristig motivierte und qualifizierte Führungskräfte gewinnen.
Die Entscheidung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter neuer Führung, die Weiterentwicklung der digitalen Bildung im Rahmen eines Digitalpakts 2.0 zu unterstützen, eröffnet neue Perspektiven für unsere Schulen. Wir erwarten nun von den Ländern konkrete Maßnahmen, um die Digitalisierung in den Schulen voranzutreiben. Dies ist eine einmalige Chance, unsere Schulen fit für die Zukunft zu machen und unseren Schülerinnen und Schülern bestmögliche Bildungschancen zu bieten.
Die „Startchancen-Schulen“ sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, jedoch drohen sie aufgrund überbordender Bürokratie und mangelnder Flexibilität an Wirksamkeit zu verlieren. Wir fordern eine Vereinfachung der Förderrichtlinien, eine stärkere Beteiligung der Schulen bei der Gestaltung der Fördermaßnahmen und eine bessere Ausstattung mit personellen und materiellen Ressourcen. Nur so können wir sicherstellen, dass die 'Startchancen-Schulen' ihren Beitrag zur Verbesserung der Bildungschancen benachteiligter Schülerinnen und Schüler leisten.
Wir laden Sie herzlich ein, sich auch weiterhin aktiv in unsere Arbeit einzubringen. Neben unseren bewährten Beratungsangeboten bieten wir Ihnen ein vielfältiges Fortbildungsprogramm, das Sie bei Ihren täglichen Herausforderungen unterstützt. Gemeinsam gestalten wir eine starke Stimme für die Schulleitungen in Nordrhein-Westfalen.
Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Start in das Jahr 2025!
Mit herzlichen Grüßen
Wolfgang Siebeck
Vorsitzender