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13.07.2018

Zum Schuljahresende und zu einem neuen Anfang

Foto: Unsplash / Markus Winkler (@markuswinkler)

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zum Schuljahresende danken wir Ihnen für die enge, vertrauensvolle Kommunikation und Ihre stetig steigenden Rückmeldungen zu Schulleitungsthemen in diesem Schuljahr. Die wachsende Anzahl und die zum Teil emotionale Intensität Ihrer Beiträge machen einmal mehr die Dringlichkeit unserer gemeinsamen Anliegen deutlich.

Die SLV NRW hat in den vergangenen Monaten viel erreicht!

Die Diskussion über die nicht nachvollziehbare Besoldungspraxis für Grund-, Haupt- und Realschulleitungen haben wir angestoßen. Die vorhandene Gerechtigkeitslücke ist mit einer Anhebung nach A14 zum Teil geschlossen. Konrektoren erhalten nun auch an Grund-, Haupt- und Realschulen A13. Weitere Schritte müssen aber noch folgen, denn zum Beispiel die berechtigten Forderungen der Schulleitungen mit Teilstandorten blieben bislang unberücksichtigt.

Wichtiger als diese rein monetären Belange ist und bleibt für uns die besondere Rolle der Schulleiterinnen und Schulleiter aller Schulformen in NRW. Sie sind für Schulaufsicht und Schulträger die Letztverantwortlichen: Sie tragen die Verantwortung für alles und jeden, der in ihrer Schule arbeitet bzw. lernt und für das, was in ihrer Schule geschieht. Und sie werden auch für all das verantwortlich gemacht werden…

Ob MSB, Bezirksregierungen oder auch Schulträger - was immer deren Entscheidungsträger auf den Weg bringen – sie erwarten, dass die Schulleitungen es umsetzen. Ob die Rahmenbedingungen, Strukturen und Ressourcen dazu vorhanden sind, interessiert in keiner Weise. Ob die Anweisungen des Schulträgers und die Auslegungen der Schulaufsicht zum Teil konträr sind – siehe Anweisungen bei Streiks im öffentlichen Dienst – interessiert ebenso wenig.

Auch am Beispiel des Datenschutz-Desasters lässt sich die genannte Problematik sehr gut belegen. Über 30 Jahre hinweg hat sich der IT-Bereich mit zunehmender Geschwindigkeit entwickelt. 30 Jahre lang haben Schulministerium und Städtetag darüber nicht kommuniziert und nicht zur Kenntnis genommen, dass daraus Konsequenzen für die Schulen und deren Leitungen entstehen. 30 Jahre lang haben Schulaufsicht und Schulträger dieses Thema ignoriert.

Nach 30 Jahren stellt die Schulaufsicht lapidar fest: Liebe Schulleitungen, Sie sind selbstverständlich in der Verantwortung und waren es doch vorher auch schon. Nun müssen Sie sich auch nicht mehr aufregen.

Wieder wird eine nicht hinnehmbare Letztverantwortung in einer ggf. elementar folgenschweren Dienstangelegenheit für Schulleitungen in NRW formuliert.

Wieder spielt die Schulaufsicht dabei durch ihr Verhalten und die Art und Weise der gewählten Kommunikation eine unrühmliche Rolle.

Wie wir es sehen:

  • Verantwortlichkeiten werden zulasten von Schulleitungen zwischen Land/ Schulaufsicht und Schulträger hin und her geschoben,
  • Schulaufsicht bietet keine Unterstützung und ist oft nicht qualifiziert, Schulleiterinnen und Schulleiter zu unterstützen,
  • obere und untere Schulaufsicht nehmen ihre Scharnierfunktion nicht wahr; sie wirken vielfach überfordert, Forderungen des MSB in handhabbare Formen zu gießen, die der Realität in den Schulen Stand hält,
  • stattdessen geben sie vielfach den Druck nach unten weiter, scheuen aber davor zurück, kritische Rückmeldungen aus den Schulen auf die nächsthöhere Ebene weiterzugeben.

Deswegen ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit einer eigenen Personal- und Standesvertretung. Denn auch von den Personalräten werden wir aus nachvollziehbaren Gründen nicht vertreten. So sind Schulleitungen der Untätigkeit der Schulträger und dem Gutdünken der Schulaufsicht schutzlos ausgeliefert.

Zudem sind sie auch in dienstrechtlichen Fragen den Mühlen der Hierarchie ausgesetzt, die regelmäßig Menschen beschädigt.

Es zeigt sich, dass durch die neue Landesregierung und Ministeriumspitze auch weiterhin eklatante Fehlentscheidungen getroffen (und auch noch schlecht kommuniziert) werden, die völlig die tatsächlichen Ressourcen in unseren Schulen und die Konsequenzen für unsere Kollegien und Schulleitungen außer Acht lassen!

Das MSB verstetigt den gefährlichen Kurs der realitätsnegierenden Folgenabschätzung!

Da reicht es an dieser Stelle nicht mehr, sich auf das schwere Erbe der „grünen Vorgängerin“ zu beziehen. Der Misere der Schulleitungen und Schulen in NRW wurden seit Amtsantritt von Frau Gebauer mehrere unrühmliche Kapitel hinzugefügt:
Das Thema „Mehrarbeit“, das bisher alle nur aus den Medien kennen, ist das letzte Beispiel in dieser Reihe. Gleichzeitig rühmt sich dieselbe Ministerin für einen angeblich innovativen Schulversuch, bei dem bis zu fünf (in Zahlen 5 …) Grundschulen in RB Arnsberg zwei teilzeitbeschäftigte Schulleitungen in gemeinsamer Verantwortung zu Letztverantwortlichen für alles und jeden machen wollen… Unklar bleibt bislang, was mit der Schulleitung nach Ende des Schulversuchs wird, die die Schule verlassen muss… Unklar bleibt auch, wer darüber entscheidet und nach welchen Kriterien….
Das alles ist nicht nur widersprüchlich, sondern in beiden Fällen (6 Stunden verordnete Mehrarbeit, teilzeitbeschäftigte Schulleitungen als familienfreundliches Modell, um die Schulleitungsmisere zu lösen) nicht zu Ende gedacht. Denn was werden wohl die teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte machen, die bewusst und gut begründet in Teilzeit arbeiten, wenn sie 6 Stunden pro Woche mehr arbeiten müssen? Was werden wohl die vollzeitbeschäftigten Lehrkräfte tun, wenn sie statt 28 nun 34 Stunden unterrichten müssen? Sie werden überbelastet sein, Frau Ministerin, sie werden sich krankmelden! Das wird die Beschäftigungssituation weiter verschärfen! Das geht zu Lasten der Schülerinnen und Schüler, der Kollegien und mal wieder der Schulleitungen, die zunächst den Druck von oben weitergeben und dann die Konsequenzen im Rahmen ihrer Letztverantwortung ausbaden werden.

Der Vorstand der SLV NRW wird aus den hier entfalteten Gemengelagen noch stärker für die Interesen der Schulleitungen eintreten. Wir streben dies auf allen Ebenen der Schulaufsicht an.

Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung! Arbeiten Sie mit uns zusammen! Werben Sie für uns und unsere Ziele! Geben Sie uns die „Baustellen“ aus Ihrem Dienstalltag als Letztverantwortliche weiter, die weder Schulaufsicht noch Schulträger zur Kenntnis nehmen wollen.

Fühlen Sie sich nicht vertreten, schlecht wahrgenommen in der Hierarchie, unter Druck gesetzt durch Schulaufsicht oder Schulträger? Werden Sie im Stich gelassen, als Fußabtreter missbraucht?

Dann melden Sie sich bei der SLV NRW!

Wir beraten Sie auch ganz konkret im Einzelfall und begleiten Sie persönlich in schwierigen Situationen.

 

Zu Beginn des Schuljahres 2018/19 werden wir Ihnen unsere Kontaktmöglichkeiten und Wege aktualisiert in einem weiteren Newsletter mitteilen. Geben Sie auch an andere Schulleitungen diese Kontakte zu den genannten Ansprechpartnern weiter.

Natürlich interessieren uns auch die weiteren Schulprobleme.

Bei uns geht es vordringlich jedoch um Sie als Schulleiterin und Schulleiter!

Und zur Erinnerung: im Anschluss an die Tagung in Witten findet unsere Mitgliederversammlung statt!

Außerdem sind wir inzwischen auch auf Facebook: https://www.facebook.com/slvnrw !

SLV NRW – wir bleiben für Sie dran!