Pressemitteilung zur Videokonferenz zur "Arbeitsentlastung von Schulleitungen" des MSB
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In einer Videokonferenz stellte das Ministerium für Schule und Bildung NRW am 11.11.2025 die Auswertung der rund 460 eingegangenen E-Mails zum Thema Arbeitsentlastung von Schulleitungen vor. Nach inhaltlicher Bereinigung konnten etwa 300 eindeutige Vorschläge in zentrale Themenfelder eingeordnet und bewertet werden. Ab dem 12.11.2025 stehen allen Schulleitungen die Rückmeldungen zu den einzelnen Vorschlägen über eine zentrale Übersicht online zur Verfügung.
Ein Teil der Rückmeldungen betrifft Aufgaben und Anforderungen, die dem Verantwortungsbereich der Schulträger zuzuordnen sind. Diese Themen werden nicht abgeschlossen, sondern in weiteren Gesprächen mit den Kommunalen Spitzenverbänden fortgeführt. Ziel ist eine gemeinsame Sensibilisierung für schulträgerseitige Anforderungen, die von Schulleitungen als belastend empfunden werden.
Für inhaltlich nachvollziehbare Vorschläge wurden bereits erste Umsetzungen angestoßen, insbesondere im Bereich digitaler Verwaltungsprozesse. Andere Maßnahmen erfordern aufgrund technischer oder finanzieller Rahmenbedingungen mehr Zeit.
Beispiele für konkrete Verbesserungen:
- Übergangsstatistik:
Die Individualerfassung soll künftig direkt in SchildNRW bzw. im Nachfolgeprodukt SVWS-Server integriert werden, um manuelle Exporte und doppelte Dateneingaben zu vermeiden. - Amtliche Schuldaten:
Eine grundlegende Modernisierung des Systems ASDPC ist geplant. Ziel ist eine integrierte Statistikabgabe innerhalb der Schulverwaltungssoftware. - COSMO-Abfrage:
Die abgefragten Merkmale werden reduziert, Abgabezeiträume verlängert und technische Anpassungen vorgenommen, sodass bestehende Daten künftig automatisch übernommen werden können.
Weitere geplante Maßnahmen im Rahmen des Bürokratieabbaus:
- Reduzierung von Abfragen der Schulaufsicht:
Bis zum 31. März 2026 werden alle bestehenden Abfragen ausgesetzt, sofern ihre Notwendigkeit nicht aktiv begründet wird. Gesetzlich oder systemisch erforderliche Abfragen bleiben bestehen. - Einrichtung einer Workflow-Arbeitsgruppe:
In den Bezirksregierungen (Dezernate 47 und 48) werden Verwaltungsprozesse auf Vereinfachungspotenziale überprüft. Erste Ergebnisse sollen im Frühjahr 2026 vorliegen. - Unterstützung durch Künstliche Intelligenz:
Das Ministerium prüft systematisch den Einsatz von KI zur Entlastung administrativer Aufgaben. Im Rahmen der KI-Skilling-Initiative werden Fortbildungen für Schulleitungen angeboten.
Einschätzung der SLV NRW:
Die Schulleitungsvereinigung NRW begrüßt, dass die eingegangenen Rückmeldungen ernst genommen und erste Schritte zur Umsetzung eingeleitet wurden. Die Vielzahl an konstruktiven Vorschlägen belegt den hohen Bedarf an Entlastung und Effizienzsteigerung in der Schulleitungstätigkeit. Entscheidend wird nun sein, dass der begonnene Prozess kontinuierlich fortgeführt und die angekündigten Maßnahmen tatsächlich spürbare Wirkung in den Schulen entfalten.
Die SLV NRW wird die Umsetzung kritisch begleiten und sich weiterhin dafür einsetzen, dass Bürokratieabbau und Digitalisierung an Schulen nicht nur angekündigt, sondern konsequent umgesetzt werden – damit Schulleitungen mehr Zeit für das Wesentliche haben: gute Schule und pädagogische Führung.

